Über das Projekt
„Back on Track“ macht Kindern und Jugendlichen, die durch Krieg und Flucht zum Teil über Jahre nicht zur Schule gehen konnten, ein maßgeschneidertes Angebot. Mithilfe der Methode des selbstorganisierten Lernens können sie zum Bildungsstand ihrer Altersgruppe aufschließen. Damit wird die Grundlage für eine erfolgreiche Bildungsbiographie gelegt.
Syrische und irakische Kinder leiden am meisten unter dem Krieg in ihren Heimatländern. Millionen sind im Verlauf der letzten Jahre komplett aus dem Bildungssystem gefallen oder hatten über Jahre keinen Zugang zur Schule („ Missing Out: Refugee Education in Crisis“, UNHCR, September 2016; Turn The Tide: Refugee Education In Crisis, UNHCR, August 2018). Nach mehreren Jahren auf der Flucht gibt es mittlerweile Jugendliche, die weder lesen noch schreiben können und so kaum eine Möglichkeit haben, einen Schulabschluss zu erwerben.
Auch vielen Kindern und Jugendlichen, die mittlerweile in Deutschland zur Schule gehen, fehlen oft Jahre an Unterrichtsstoff - und selbst wenn sie vor ihrer Ankunft in Deutschland regelmäßig die Schule besucht haben, verlieren sie während der Zeit in den Sprachlernklassen/Willkommensklassen den Anschluss in Englisch, Mathematik oder in anderen naturwissenschaftlichen Fächern. So ist beim Übergang in die Regelklasse die Überforderung vorprogrammiert – und das nicht nur bei den SchülerInnen sondern auch bei Lehrkräften und Eltern.
„Back on Track“ hat dafür eine Lösung: Arabischsprachige Lehrkräfte, die ebenfalls in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind, werden in der Methode des selbstorganisierten Lernens geschult und unterstützen die Kinder und Jugendlichen ehrenamtlich dabei, ihre kriegs- und fluchtbedingten Bildungslücken zu schließen.
Dabei gibt es vier wichtige Grundsätze:
Ein ressourcenorientierter Blick auf die Kinder und Jugendlichen: Wir nehmen uns viel Zeit, zu verstehen, wo ein Kind hinmöchte und welche Stärken es hat. Dann überlegen wir mit ihm gemeinsam, was es benötigt, damit es am Ende den Schulabschluss erreichen kann, den es erreichen möchte.
Selbstorganisiertes Lernen: Durch unsere eigenen Kinder inspiriert von der Evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ) versuchen wir, die Kinder und Jugendlichen an das Konzept heranzuführen, dass sie selbst die Gestalter ihres Lernprozesses sind. Das bedeutet bei uns, dass sie allein bestimmen, in welchem Fach sie sich Unterstützung holen möchten und dass auch sie selbst entscheiden, welches Arbeitspensum sie sich zumuten wollen.
Muttersprachliches Arbeiten garantiert, dass SchülerInnen und MentorInnen sich gegenseitig gut verstehen und in einer entspannten Atmosphäre gelernt werden kann. Zudem zeigt die Erfahrung, dass Kinder schneller Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln können, wenn sie sich erinnern, dasselbe Fach in ihrer Muttersprache auch gemeistert zu haben. Für das deutsche Fachvokabular stehen deutschsprachige MentorInnen zur Verfügung.
Wertschätzung von Kindern und Eltern: Die meisten Familien, deren Kinder bei uns lernen, haben viel durchgemacht. Dasselbe gilt für die MentorInnen. Nicht wenige Kinder leiden aufgrund von Traumatisierungen unter Konzentrationsschwierigkeiten. Aufgrund unserer eigenen Erfahrungen mit Flucht und Migration bringen wir viel Geduld für Kinder und Verständnis für die Situation der Familien mit. Wichtig ist dabei auch, den Druck von Schule und Elternhaus abzufedern. Unser Credo lautet: „Wenn ein Kind jede Woche freiwillig in eine Einrichtung kommt, in der gelernt wird, und dabei Lernen mit Wohlfühlen assoziieren kann, ist für seine Bildung viel gewonnen.“
Das Angebot richtet sich an Schüler der Grund- und Sekundarstufe und umfasst die Fächer Englisch, Mathematik und andere Naturwissenschaften, sowie muttersprachliches Lesen und Schreiben. Für sie sind wir seit Januar 2017 sind wir samstagnachmittags von 14-16 Uhr in der „Kiezspinne“ in Berlin-Lichtenberg und sonntagnachmittags von 14-16 Uhr in der „Ulme35“ in Berlin-Charlottenburg.
Dort treffen wir auch in einem Elterncafé mit den Familien zusammen. Sie können dort zum Beispiel mit uns Deutsch sprechen üben oder sich über Bildungs- und Erziehungsfragen austauschen. Derzeit konzipieren wir im Rahmen des Erasmus+ Programms PARENTable Workshops, die Eltern und Lehrkräfte migrierter Kinder zusammenbringen.
Für Jugendliche, die sich auf den Mittleren Schulabschluss (MSA) oder die Berufsbildungsreife (BBR) vorbereiten, gibt es das Programm „Back on Track Youth“.
Gleichzeitig werden unsere MentorInnen laufend fortgebildet, z.B. über das Programm ENABLE und können sogar an einer 11-monatigen Weiterbildung teilnehmen, die sie an die Arbeit im deutschen Bildungs- und Erziehungssystem heranführt.
Über das Projekt
Liebe Freundinnen und Freunde von Back on Track,
der Oktober war wieder ein ausgesprochen ereignisreicher Monat – so ereignisreich, dass wir hier nur auf einige Highlights eingehen können.
Liebe Freundinnen und Freunde von Back on Track,
wie im letzten Newsletter schon angekündigt sind wir – wie viele unserer Kolleg*innen in anderen Organisationen – im Herbst regelmäßig im Veranstaltungsmarathon. Begonnen haben wir den September aber erst mal mit einem schönen Wochenende.
Nach einer kleinen Sommerpause kommt nun unser nächster Bericht, in dem ihr nachlesen könnt, was wir im Juli und August alles geschafft haben.
Natürlich geht die Arbeit in den Projekten in den Sommermonaten weiter, denn da können wir Kinder und Jugendliche auch mit anderen Angeboten erreichen.
Zuerst aber möchten wir euch an der Freude über immer mehr unserer “Absolvent*innen” teilhaben lassen, die sich jetzt auch selbst bei uns engagieren. Lest selbst, was Hala über sich zu sagen hat:
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Über das Projekt
Projektleitung
Teamkoordination
Soziale Arbeit
Fortbildungsmanagement
Personalsachbearbeitung
Psychologische Unterstützung
Grundschulpädagogik
Mathematik
Englisch
Englisch
Arabische Alphabetisierung
Arabische Alphabetisierung
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2022-2023 Auslandssemester an der EAFIT Uni in Kolumbien.
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