
10 Mar Newsletter vom 8 März 2025
Liebe Freundinnen und Freunde von Back on Track,
dmeinen letzten Newsletter habe ich mit den Worten geschlossen “Einen Februar der guten Nachrichten wünscht euch …” Dieser fromme Wunsch ist nun so gar nicht in Erfüllung gegangen. Stattdessen wird es euch im Februar so gegangen sein wie uns auch: Vor lauter schlechten Nachrichten, die uns aus aller Welt erreichten, wussten wir manchmal nicht, wo uns der Kopf steht.
Es ist gar nicht leicht, den Überblick zu behalten. Deshalb werde ich einmal versuchen zu sortieren, was das gerade für uns bedeutet:
Engagement in herausfordernden Zeiten
Wie viele andere Träger der Jugendarbeit stehen wir im Moment vor Gleichungen mit vielen Unbekannten:
- Was bedeutet der Ausgang der Bundestagswahlen für die Themen Migration, Integration, Chancengleichheit?
- Zivilgesellschaftliche Organisationen sind ein wichtiger Pfeiler der Demokratie. Wird es gelingen, sie zu verteidigen und ihre Arbeitsfähigkeit zu sichern?
- Was bedeuten die Verwerfungen in der globalen Sicherheitsarchitektur für die Finanzierbarkeit von Bildung?
Gleichzeitig flattern uns noch andere beunruhigende Nachrichten auf den Tisch. Wir waren von den jüngsten Kürzungen auf Landesebene und von der Verspätung des Bundeshaushalts nicht betroffen, weil unsere wichtigsten Projekte von der EU finanziert werden (AMIF). Darauf hatten wir auch bei den Planungen für die kommenden Jahre gesetzt und bereits einen neuen Projektantrag in der Pipeline. Nun kam die Nachricht, dass der AMIF-Fonds eingefroren wurde und erst nach einer Überarbeitung der Bewilligungskriterien gegen Ende des Jahres wieder für Neuanträge freigegeben werden soll. Das gefährdet zwar nicht die laufenden Projekte, schränkt aber unsere Planungsspielräume stark ein.
Auch im Hinblick auf Syrien ist derzeit noch wenig berechenbar. Zwar hält die Übergangsregierung Kurs, was die Partizipation aller gesellschaftlichen Gruppen am Neuordnungsprozess angeht, aber es geht quälend langsam und auch dort gibt es noch viele Unbekannte - besonders im Sicherheitsbereich. Die territoriale Einheit ist noch nicht gesichert und in einigen Landesteilen wird weiterhin bombardiert - im Norden durch die Türkei, im Süden durch Israel. Wir planen auch für Syrien weiter, können aber auch da nicht so schnell ins Handeln kommen, wie wir es uns wünschen.
Was bedeutet das nun für uns und für euch?
Für uns: Weiterhin (wie bisher eigentlich auch immer) auf Sicht fahren. Mehr Spenden und Stiftungsgelder einwerben.
Für euch: Bitte nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern die Zivilgesellschaft - am besten mit eigenem Engagement und/oder mit Spenden - unterstützen.
Das führt uns zum nächsten Thema.

Berlin Polyphon - Gesellschaft für alle
Im letzten Jahr haben wir gesehen, dass die schlechten Nachrichten über das Thema Migration immer mehr zunehmen und mehr Reichweite bekommen. Die Tendenz ist aber nicht neu. Die Entwicklung beschleunigt sich nur.
Schon seit wir uns gegründet haben, ist es schwierig, Berichte über unsere Arbeit in den Medien zu platzieren. Die Medien funktionieren seit der Digitalisierung nach dem Motto: Bad news is good news - Alles, was Leute aufregt, bringt Klickzahlen und damit Geld und Reichweite.
Ende 2024 haben wir uns deshalb “Berlin Polyphon” angeschlossen, einem Netzwerk von Migrant*innenorganisationen, das dem entgegenwirken und eigene Themen setzen will - und damit auch schon begonnen hat. Hier geht es zur Internetseite: https://polyphon.berlin/
Unter dem Motto #GesellschaftfürALLE startet dazu gerade eine Plakatkampagne in Berlin.

Das alles müssen wir nebenher im Ehrenamt erledigen. Nun aber zu unseren eigentlichen Aktivitäten, die natürlich nach wie vor im Zentrum unserer täglichen Arbeit stehen:
Winterferien-Programm im Museum
Die Winterferien haben wir in diesem Jahr für Museumsbesuche genutzt. Als erstes stand das Puppentheater in Neukölln auf dem Plan, wo unsere Kinder nicht nur die Möglichkeit hatten, ein kurzes Stück von Puppenspielern zu sehen, sondern auch selbst mit den Puppen zu spielen und ihre Geschichten kennenzulernen.
Im Ethnologischen Museum erkundeten die Kinder verschiedene Kulturen aus Afrika, Asien und Südamerika. Sie bestaunten Masken, traditionelle Kleidung und ein nachgebautes Haus aus Papua-Neuguinea. Am Ende gestalteten die Kinder eigene Kunstwerke inspiriert von den Ausstellungsstücken
Im Klingenden Museum konnten die Kinder verschiedene Musikinstrumente ausprobieren. Sie spielten auf Trommeln, Gitarren und Blasinstrumenten und erlebten, wie viel Spaß es macht, gemeinsam Musik zu machen.

Mentor*innen-Workshops zu den Themen Trauma und Gewaltfreie Kommunikation
Am 15.02. haben wir einen Workshop für Mentor:innen zum Thema Trauma durchgeführt. Dabei haben wir die Ursachen, Symptome und Auswirkungen auf das Lernen bei Jugendlichen und Kindern besprochen und wertvolle Informationen und Tipps erhalten, wie wir mit solchen Fällen umgehen können.
Am 22.02. fand schon der nächste Workshop statt, in dem es um gewaltfreie Kommunikation ging. Durch Spiele, Übungen und visuelle Hilfsmittel haben wir gelernt, wie man zwischen der Beurteilung einer Situation und einer neutralen Beobachtung unterscheidet. Außerdem haben wir unsere eigenen Gefühle und die dahinterliegenden Bedürfnisse reflektiert, besonders wenn ein bestimmtes Bedürfnis nicht erfüllt wird. Das hilft uns dabei, mit Jugendlichen und Kindern zu kommunizieren und schwierige Situationen und Konflikte gewaltfrei zu lösen.

Das Qadir:a-Projekt wird finanziert durch

In diesem Sinne handeln wir weiter nach dem Motto:
fokussiert und emphatisch bleiben und nie unsere Werte vergessen.
Dass uns das allen miteinander allzeit gelingen möge, wünscht sich
Ihre und eure
Petra Becker
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