
09 Feb Newsletter vom 7. Februar 2025
Liebe Freundinnen und Freunde von Back on Track,
der politische Übergang in Syrien beschäftigt uns, unsere ehrenamtlichen Mentor*innen und die von uns betreuten Familien weiterhin. Wir sind im intensiven Austausch über die Möglichkeiten, auch in Syrien selbst Kinder und Jugendliche zu unterstützen, denn der Bildungssektor dort liegt nach 13 Jahren Krieg am Boden. Dazu demnächst mehr. Hier erstmal ein Überblick, was uns im Januar hier in Berlin beschäftigt hat:
Aufklärung über Aufenthaltsstatus durch pro Asyl
Im Dezember haben uns viele Anfragen von unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen erreicht, deren Asylverfahren wegen der politischen Veränderungen in Syrien ausgesetzt wurden oder die sich allgemein Sorgen darüber machen, ob ihr Aufenthaltsstatus womöglich in Frage gestellt wird. Daher hatten wir am 17.01. Tareq Alaous von Pro Asyl zu Gast, der einen Überblick über die Lage geben und den Jugendlichen ihre Fragen beantworten konnte.
Sein Wissen war auch für unsere Bildungs- und Sozialberatung sehr hilfreich.
Eine Einzelfallberatung zu solchen Fragen können wir aber natürlich nicht leisten. Dazu sollte man sich möglichst an die Beratungsstellen von Pro Asyl https://www.proasyl.de/ oder von der Arbeiterwohlfahrt https://awo.org/projekt/asylverfahrensberatung/ wenden.
Danke, Tareq!

Unser neuer 3D-Drucker
Außerdem haben wir gelernt, wie man einen 3D-Drucker bedient.
Diesen hat uns freundlicherweise Steffi Krüger geschenkt. Sie steht uns auch sonst gelegentlich mit Rat und Tat zur Seite. Am 21.01. hat sie uns gleich die Grundlagen erklärt und in die Handhabung des Gerätes eingewiesen. Dieses neu erworbene Wissen können wir jetzt unseren Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stellen.
Lieben Dank dafür, Steffi!

Emser Straße
Am 22.01. haben wir eine Infoveranstaltung im Wohnheim Emser Straße 6 in Wilmersdorf durchgeführt. Dies ist einer unserer drei festen Standorte für die Lerntreffen am Wochenende. Das war nicht nur eine Gelegenheit, den neu eingezogenen Familien unser Mentoringprogramm zu erklären, sondern alle Eltern auf unsere Bildungs- und Sozialberatung, auf die Elternworkshops und unsere Freizeitaktivitäten hinzuweisen.
Da das ganze Team mit vor Ort war, konnten auch gleich Telefonnummern ausgetauscht und Kinder angemeldet werden.

Mentor*innenfeier
Am 25.01. hat unsere jährliche Mentor*innenfeier stattgefunden. Das ist für uns immer eine Gelegenheit, uns auszutauschen, das letzte Jahr Revue passieren zu lassen und für das neue Jahr zu planen. Diesmal ging es natürlich unter anderem auch um Syrien.
Für uns sind die Erfahrungen und Ideen aller unserer syrischen Mentor*innen eine wichtige Ressource bei der Entwicklung neuer Projekte in Syrien. Wenn wir eine Landkarte von Syrien aufzeichnen und einen Punkt für den Herkunftsort jedes Mentors und jeder Mentorin einzeichnen wollten, gäbe es keine weißen Flecken:)
Für uns sind die Erfahrungen und Ideen aller unserer syrischen Mentor*innen eine wichtige Ressource bei der Entwicklung neuer Projekte in Syrien. Wenn wir eine Landkarte von Syrien aufzeichnen und einen Punkt für den Herkunftsort jedes Mentors und jeder Mentorin einzeichnen wollten, gäbe es keine weißen Flecken:)

Erfolgsgeschichte aus der Kiezspinne
Heute möchten wir euch Hala vorstellen. Hala ist erst in der 9. Klasse, engagiert sich aber schon als Mentorin für die Jüngeren. So soll das 🙂
“Mein Name ist Hala. Ich bin 16 Jahre alt und komme aus Aleppo. Das liegt in Syrien. Ich bin mit meiner Familie aus Syrien in die Türkei gegangen, als ich sechs Jahre alt war. Dort habe ich die erste Klasse besucht. Danach sind wir nach Deutschland gekommen. Ich bin direkt in die erste Klasse gegangen, obwohl ich die Sprache nicht konnte. Als ich in der zweiten Klasse war, habe ich “Back on Track” kennengelernt.
Jeden Samstag bin ich mit großer Begeisterung in die Kiezspinne gegangen - auch, weil ich dort neue Freunde gefunden habe. Wir haben gemeinsam gelernt und auch gespielt. Ich habe Deutsch, Mathematik und Arabisch gelernt. Jetzt bin ich in der neunten Klasse des John-Lennon-Gymnasiums.
Seit einem Jahr engagiere ich mich freiwillig bei “Back on Track” und unterstütze jüngere Kinder in Deutsch und Mathematik. Es macht mir sehr viel Freude. Ich kann auch gut mit den Kindern umgehen, weil ich dieselben Erfahrungen gemacht habe. Später möchte ich einmal Ärztin werden.”
Das ist doch toll! Die Kinder der ersten Stunde übernehmen jetzt selbst Verantwortung!
Hier verschiedene Szenen aus der Kiezspinne:

Nebenbei haben wir noch die Spendenbescheinigungen für 2024 ausgestellt, uns in unserem Dachverband - Verband Deutsch-Syrischer Hilfsvereine (VDSH) über Möglichkeiten des Engagements in Syrien ausgetauscht und uns im Netzwerk “berlin.polyphon” für mehr Sichtbarkeit von migrantischem Engagement eingesetzt - nach dem Motto: Wenn Andere schlechte Laune verbreiten wollen: Wir halten mit guten Nachrichten und Engagement dagegen!
In diesem Sinne: Einen Februar der guten Nachrichten wünscht euch mit dem gesamten Team,
Ihre und eure
Petra Becker
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