09 Nov Newsletter vom 09. November 2024
Liebe Freundinnen und Freunde von Back on Track,
der Oktober war wieder ein ausgesprochen ereignisreicher Monat - so ereignisreich, dass wir hier nur auf einige Highlights eingehen können.
Unsere neue Bildungsberaterin - willkommen im Team, Tanja!
Viel Energie ist im September und Oktober in die Suche nach einer neuen Bildungsberaterin geflossen, nachdem Polina sich entschlossen hatte, noch einmal an die Uni zu gehen.
Und Gott sei Dank sind wir fündig geworden: Mit dem 1.November hat Tanja Kleeh diesen Bereich übernommen. Wir freuen uns, sie an Bord zu haben und Kinder, Jugendliche und Eltern weiterhin kompetent beraten zu können.
Liebe Tanja, schön, dass du da bist und auf gute Zusammenarbeit!
PARENTable-Module jetzt auch auf Deutsch online
Fleißig gearbeitet hat unser Team in den letzten Monaten an der Übersetzung der PARENTable - Webseite ins Deutsche.
Ihr erinnert euch vielleicht, dass wir 2019-2022 gemeinsam mit der PH Schwäbisch Gmünd, der Universität Mugla (Türkei), der Universität Kalabrien (Italien) und der Universität Gävle (Schweden) ein Trainingskonzept entwickelt haben, um die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis von Lehrkräften und neu zugewanderten Eltern zu verbessern. Die entwickelten Module standen bisher nur in englischer und arabischer Sprache auf der Internetseite zur Verfügung.
Durch ein Kooperationsprojekt zwischen der PH Schwäbisch Gmünd, der
Elternstiftung Baden-Württemberg und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport (BW) stehen sie jetzt auch in deutscher Sprache zur Verfügung.
Wer online dabei sein will, wenn die Webseite am 14.11.2024 von 16.00 - 16.45 Uhr gelauncht und das Projekt vorgestellt wird, findet hier die wichtigen Infos: https://www.parent-able.com/einladung
Wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit damit noch mehr Schulen und Familien erreicht.
Erfolgsgeschichte - mit langem Atem in die Ausbildung
Mein Name ist Khaled und ich bin 28 Jahre alt. Ich komme aus Taiz im Jemen. Aufgrund des Krieges musste ich mein Heimatland verlassen, wo ich die Schule nur bis zur siebten Klassen besucht habe. Dann begann meine Flucht über Saudi-Arabien, wo ich vier Jahre gearbeitet habe. Danach ging es weiter in die Türkei, nach Griechenland, Serbien, Rumänien und schließlich 2021 nach Deutschland. Mein Asylantrag wurde zweimal abgelehnt, und ich habe die deutsche Sprache zunächst autodidaktisch gelernt, bis ich schließlich mit einem Kurs an der VHS beginnen konnte. Gleichzeitig habe ich intensiv Mathematik und Englisch mit Back on Track gelernt. Ich fand einen Platz an der Refik-Veseli-Schule und erhielt in kurzer Zeit das BBR-Zeugnis, was mir ermöglichte, in diesem Jahr eine Ausbildung bei der SSF Telekommunikations-Management GmbH zu beginnen. Back on Track gratuliert dir, Khaled! Trotz der vielen Herausforderungen hast du hartnäckig weitergearbeitet und dein Ziel erreicht.
Basisworkshop für neue Mentor*innen
Am 12.10. haben wir neue Mentor*innen auf ihre Aufgaben vorbereitet. Wie immer beschäftigen wir uns dabei zunächst tiefer mit der Situation und den Bedarfen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen, damit wir sie gezielter unterstützen können.
Dann geht um die Rolle als Mentor*in, die gesunde Beziehung zwischen Mentor*in und Mentée und um die Frage, wie Kinder und Jugendliche motiviert werden können. Wichtig ist auch, die Kinder nicht zu überfordern und sie ihr Lerntempo selbst bestimmen zu lassen.
Durchgeführt wurde der Workshop von Mariam und Nour, die ihre reichhaltige Erfahrung mit den angehenden Mentor*innen teilen konnten.
Bildungssystem und Migrant*innenorganisationen
Ebenfalls am 12.10. fand unsere zweite Multiplikator*innen-Schulung im PartEl-Projekt in Kooperation mit dem BEFaN-Netzwerk statt.
Im ersten Teil der Veranstaltung analysierte Dr. Barbara Zollner, Politikwissenschaftlerin und Elternfortbildnerin, das deutsche Bildungssystem unter dem Gesichtspunkt sozialer Chancengleichheit. Dabei wurden insbesondere die Herausforderungen und Chancen für Schüler*innen mit Migrationsgeschichte beleuchtet.
Der zweite Vortrag widmete sich der Rolle von Migrantinnenorganisationen im Bildungsbereich. Remziye Uykun, die Koordinatorin des BEFaN-Netzwerks, ging dabei auf die historische Entwicklung, die vielfältigen Aufgaben und Rollen sowie die besonderen Herausforderungen und Bedarfe der Migrant*innenorganisationen ein. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Rolle sie im Bildungsbereich spielen und welche Möglichkeiten sie haben, politische Partizipation Wirklichkeit werden zu lassen.
In der anschließenden Diskussion tauschten sich die Teilnehmenden angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen über mögliche Handlungsoptionen aus. Dabei wurden zahlreiche Ideen gesammelt, wie die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Migrant*innenorganisationen und anderen Akteuren gestärkt werden kann. Einigkeit herrschte darüber, dass es eine noch bessere Vernetzung brauche, um gemeinsam mehr Außenwahrnehmung zu erzielen.
Ansonsten haben wir
- ein Elternseminar in der Unterkunft Bessemer Straße durchgeführt
- uns am Fachtag „Erstsprachen in der Berliner Schule – noch viel Luft nach oben“ der Berliner GEW beteiligt
- Freizeitaktivitäten mit Jugendlichen durchgeführt
- stellvertretend für den “Verband Deutsch-Syrischer Hilfsvereine - VDSH” am bundesweiten Fachtag “Gute Schule für alle” teilgenommen, der von der Bundesbeauftragten für Integration und Migration, der Präsidentin der Kultusministerkonferenz und den Migrantenorganisationen durchgeführt wurde.
- für die Kinder ein Herbstferienprogramm veranstaltet, von dem wir dann beim nächsten Mal berichten.
Jahreszeitgemäß müssen wir jetzt darauf hinweisen, dass unsere Arbeit weiterhin auf Spenden angewiesen ist und wir uns freuen, wenn ihr unsere Kinder und Jugendlichen auch dieses Jahr in eure Gebete einschließt 🙂
Einen schönen Übergang in die Adventszeit wünscht
mit dem gesamten Team,
Ihre und eure
Petra Becker
Sorry, the comment form is closed at this time.